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12.9., 13.9., 14.9.

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IM AUFTRAG SCHREIBEN

Anna Kpok

InstallationProduktioninteraktive InstallationFilmscreening + GesprächDeutschClose-RedingAusflug ins Archiv12+

Mehrteilige Recherche zu Aufträgen, Aufschreiben, Arbeiten, Archivieren und dem Schriftsteller Josef Reding : In einer offenen Recherche beschäftigt sich Anna Kpok mit dem Dortmunder Schriftsteller Josef Reding, seinem Weg ins Archiv des Fritz-Hüser-Instituts für Literatur und Kultur der Arbeitswelt (FHI) und dem Schreiben als Arbeit und Auftrag.

Wir haben den Eindruck, dass Reding Schreiben als Auftrag verstanden hat: Als Auftrag durch seine Zeugenschaft der Nazizeit und des Krieges, der Rassentrennung in den USA und der Ungerechtigkeiten auf der Welt und im Ruhrgebiet. Aber auch, dass er immer wieder ganz praktisch im Auftrag schrieb – für den WDR, für die DGB-Wochenzeitung „Welt der Arbeit“, für Radio und Fernsehen.

Wir haben diesen Eindruck beim Durchforsten unzähliger Kisten gewonnen, in einem Archiv für Literatur und Kultur der Arbeitswelt, dem er schon zu Lebzeiten beinahe jedes Stück Papier, jeden Brief, jeden Zettel, der je auf seinem Schreibtisch lag, übergeben hat. Wir haben ihn gewonnen bei Gesprächen mit den Menschen, die dort und anderswo sortieren, kategorisieren, entscheiden, für unbestimmte zukünftig Interessierte möglichst viel ermöglichen wollen und dabei vieles in bestimmte Richtungen lenken, reflektiert aber ohne Wahl.

Wir haben so viele Fragen an diesen Prozess. Wir stellen sie uns selbst, wir stellen sie den Beteiligten und wir stellen sie den Besucher*innen.

Anna Kpok präsentiert die Ergebnisse einer vom Fritz-Hüser-Institut und dem FAVORITEN Festival vorgeschlagenen Beschäftigung zum Dortmunder Schriftsteller Josef Reding und dem umfangreichen Material, das im Archiv zu seinem Wirken lagert.

Die Teile:

Eine interaktive Installation (12.-14.9./ studio 2)
Was liegt auf welchem Schreibtisch? Was kommt wohin? Wie entscheiden wir?
Am Donnerstag gibt es eine öffentliche Einrichtung mit Anna Kpok.
An den weiteren Tagen sind die Besucher*innen eingeladen jederzeit Sortier- und Entscheidungsprozesse (nach) zu vollziehen: Auf der einen Seite der übervolle Schreibtisch des von Anna Kpok imaginierten Reding. Auf der anderen Seite Boxen, Kategorien, Sortiertes.

Filmscreening und Gespräch (12.9./ sweetsixteen-Kino)
OI! WARNING
(Regie: Benjamin und Dominik Reding, DE 1999, 86 Min.)  (14+)
Welche Verbindungen finden sich, wenn wir Biographien und Erlebtes einbinden?
Lange bevor Anna Kpok von Josef Reding und seinem Schreiben wusste, kannten wir den Spielfilm seiner Söhne, Dominik und Benjamin Reding. Er zeigt eine uns nahe und fremde Welt, Skins, Punks, Ruhrgebiet, Bauwagenplatz, Gewalt und queere Begehren. In einem kurzen Gespräch zum Filmscreening geben Anna Kpok Einblicke in ihre Arbeit IM AUFTRAG SCHREIBEN.

Ausflug ins Archiv und Close Reding (13.9./ studio 2 & FHI)
Was liegt alles im Archiv, was wird bewahrt, wie gehen wir damit um? Was finden wir in alten Texten, was berührt und interessiert uns, was stößt uns ab?
Von der Installation im Depot geht es gemeinsam in öffentlichen Verkehrsmitteln zum Archiv des Fritz-Hüser-Institut auf dem Areal der Zeche Zollern in Dortmund-Bövinghausen. Dort können original Typo- und Manuskripte Redings angeschaut werden. Vor allem aber möchten wir uns mit Begüm Karagöz und den Mitreisenden in gemeinsamer Lektüre mit einigen Texten von Reding beschäftigen. Der Ausflug endet mit Getränken und Fingerfood am FHI.

Ein Audiostück mit Stimmen zum Thema Archivieren im Allgemeinen und Josef Reding im Speziellen begleitet die Zuschauer*innen in der Installation, beim Ausflug ins Archiv und im digitalen Raum.

Cast & Credits:
Anna Kpok (Kathrin Ebmeier, Kirsten Möller, Klaas Werner), Rasmus Nordholt-Frieling
Gesprächspartner*innen: Felicitas Arnold, Iuditha Balint, Jannick Griguhn, Begüm Karagöz, Patricia Lenz, Almut Pape, Kyra Palberg

Eine Anna Kpok Produktion in Koproduktion mit dem Fritz-Hüser-Institut und dem FAVORITEN Festival.

 

Über die Künstler*innen

Anna Kpok ist eine kollektive Kunstproduzentin aus Bochum, die seit 2009 u.a. ortsspezifische Kunstformen in den Bereichen Game-Theater, Performance und Installation entwickelt. Anna Kpok bildet interaktive (Spiel)Räume, die alle Beteiligten miteinander erschaffen und teilen. Tradierte Hierarchien zwischen Rezipient*in und Produzent*innen verlieren so – wenigstens für die gemeinsam verbrachte Zeit – an Bedeutung.

DEPOT

Theater im DEPOT, Studio 1, Studio 2, Studio 3, Mittelhalle, Parzelle, sweetSixteen-Kino
Immermannstraße 29
44147 Dortmund
Haltestelle: Immermannstraße / Klinikzentrum Nord

Do 12.9.
14:00–19:00
Studio 2 im DEPOT
interaktive Installation: Einrichtung, Eröffnung, Begegnung. Besuch jederzeit möglich.
Vergangen
Do 12.9.
21:00–23:00
Studio 2 im DEPOT
Filmscreening & Gespräch im Rahmen von IM AUFTRAG SCHREIBEN; Ort: sweetSixteen-Kino im Depot
Vergangen
Fr 13.9.
14:00–19:00
Studio 2 im DEPOT
Ausflug ins Fritz-Hüser-Institut, Close Reding
Vergangen
Fr 13.9.
16:00–22:30
Studio 2 im DEPOT
interaktive Installation
Vergangen
Sa 14.9.
11:00–23:00
Studio 2 im DEPOT
interaktive Installation
Vergangen