HACKER AUF ESTRADIOL
Maria Babusch
Ausgehend von einer Auseinandersetzung mit der poetischen Medientheorie Nam June Paiks ist HACKER AUF ESTRADIOL eine Lecture Performance, die sich in einen Randbereich der Medien- und Technologiegeschichte begibt.
Durch die Erfindung des Industrial, über die Matrix-Filme der Wachowski Schwestern, bis zu einer Whisteblowerin im Irakkrieg, zieht sich eine rätselaufgebende Verbindungslinie von trans Frauen zu den neuen Medien und Technologien. Sie führt zurück in die 1960er Jahre, als Nam June Paik einige seiner zentralen Arbeiten anfertigte und sich die Identität „transsexuell“ als medizinische Diagnose durchsetze. Gleichzeitig begannen zwei fast vergessene Pionierinnen ihre Arbeit: Die Informatikerin Lynn Conway und die Musikerin Wendy Carlos. Es sind andere Sixties, die uns hier begegnen, und doch scheinen sie ein deutliches Licht auf unsere Gegenwart und wie sich heute Menschen mit Medien verbinden oder verbunden werden.
HACKER AUF ESTRADIOL befragt die Akteur*innen dieser Historie im Modus eines essayistischen Fabulierens über den Mond, San Francisco, den Beginn Elektronischer Musik, den Verlust des Techno-Optimismus und das danach.
Denn jedes Mal, wenn uns ein neues Medium in den Schoß fällt, birgt es die Potentialität einer anderen Welt. Und hätten wir keine Medien, gäbe es auch keinen Ort für die Sehnsucht.
Cast & Credits:
Maria Babusch
Eine Koproduktion des Rekorders und des Museum Ostwall im Dortmunder U.
Über die Künstler*in
Maria Babusch ist Autorin, Theatermacherin und Moderatorin. Sie wurde 2021 zum auftakt festival eingeladen und entwickelte als Teil des Kollektivs Operation Memory eine Produktion für das Schauspiel Dortmund. Ihre Lecture Performance HACKER AUF ESTRADIOL feierte 2023 Premiere, im selben Jahr begann sie ein Studium des Literarischen Schreibens an der Kunsthochschule für Medien Köln.