Zurück
05.9. / 06.9.

Tickets

DUNKELDORF - EIN STADTSPIEL

Theaterkollektiv Pièrre.Vers

ProduktionKammerspielDeutsch15+

27. Juli 2000, 15:03 Uhr, Düsseldorf: Eine Bombe explodiert am S-Bahnhof Wehrhahn und verletzt zehn Menschen zum Teil schwer. Ein ungeborenes Kind stirbt. Die Opfer waren gerade erst ins Land gekommen, als Aussiedler*innen und sogenannte „Kontingentflüchtlinge”, viele von ihnen jüdischen Glaubens. Von einem Tag auf den anderen verloren sie durch diesen brutalen Gewaltakt ihre Hoffnungen, Perspektiven und das Gefühl von Sicherheit – bis heute. Seit dem verheerenden Anschlag vor mittlerweile 24 Jahren haben zwei große Ermittlungsphasen, ein Untersuchungsausschuss, ein Gerichtsverfahren und unzählige Diskussionen in der Stadtgesellschaft nur zu weiteren Fragen geführt. Wo bleibt die Gerechtigkeit?

Das Theaterkollektiv Pièrre.Vers bringt Akteur*innen der Stadtgesellschaft, die auf verschiedene Weise an der Aufarbeitung des Anschlags beteiligt waren und sind, in einem Kammerspiel zusammen. Alles Fiktion? Vertreter*innen von Polizei, Presse, Antifa und Betroffene werfen in einem Prozess kollektiven Erinnerns noch einmal Fragen auf: Warum konnte die Tat nie aufgeklärt werden? War die Polizei auf dem rechten Auge blind oder hat die Presse mit ihrem medialen Feuer die Ermittlungen erschwert? War der Fingerzeig nach rechts voreilig? Oder waren die Sachlage ebenso wie die Profile von Opfern und möglichen Täter*innen von Anfang an klar? Die Betroffenen schweigen, aber das bedeutet nicht, dass sie keine Anliegen haben. Wer muss sich vor wem rechtfertigen? Wer darf wem Schuld zuweisen? Wer trägt Verantwortung? Wann erinnern wir?

Text von Juliane Hendes nach wahren Begebenheiten in Düsseldorf.
DUNKELDORF wurde für die Shortlist des Theatertreffen 2024 ausgewählt.

Cast & Credits
Mit: Julia Dillmann, Azizè Flittner, Daniel Fries, Jonathan Schimmer, Alexander Steindorf, Julia Franken, Barbara Schröer
Regie, Konzept: Christof Seeger-Zurmühlen
Raum, Kostüm: Simone Grieshaber
Text, Dramaturgie: Juliane Hendes
Komposition: Bojan Vuletić
Video: Julia Franken & Barbara Schröer
Produktionsmitarbeit: Nastasia Radtke
Raum- und Kostümmitarbeit: Leonie Ohlow
Technische Koordination: Philippe Waldecker
Sounddesign: Philipp Kaminsky, Avelina Ost, Sandra Zawada
Produktionsleitung: Melissa Müller

Eine Produktion von Theaterkollektiv Pièrre.Vers in Koproduktion mit dem asphalt Festival und dem Düsseldorf Festival, gefördert vom Fonds Darstellende Künste, dem Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW, der Kunststiftung NRW, der Landeszentrale für politische Bildung des Landes NRW, dem Kulturamt Düsseldorf, der Kunst- und Kulturstiftung der Stadtsparkasse Düsseldorf, der BürgerStiftung Düsseldorf und der Stiftung van Meeteren, in Kooperation mit dem Erinnerungsort Alter Schlachthof an der Hochschule Düsseldorf, der Opferberatung Rheinland und dem Antirassistischen Bildungsforum Rheinland.

Das Gastspiel ist gefördert von der Wiederaufnahmeförderung des Fonds Darstellende Künste aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien sowie von der Landeszentrale für politische Bildung des Landes NRW.

Über die Künstler*innen

Das Theaterkollektiv Pièrre.Vers ist ein Zusammenschluss von Theatermacher*innen unter der künstlerischen Leitung des Regisseurs Christof Seeger-Zurmühlen und der Schauspielerin Julia Dillmann mit Sitz in Düsseldorf. Seit über sieben Jahren entstehen in enger Zusammenarbeit mit der Autorin Juliane Hendes Theaterabende, die auf umfangreichen Recherchen und Interviews zu Themen wie Geschichtsaufarbeitung, Nationalsozialismus und Rechtsradikalismus basieren.
Die entstandenen Produktionen sind ein Plädoyer für die stetige Erneuerung von Erinnerungsarbeit sowie ein künstlerischer Beitrag zur Geschichtsaufarbeitung, die der Bildung eines kritischen Geistes in der Gegenwart dienen kann.

Pièrre.Vers entwickelt Arbeiten immer vor dem Hintergrund, dass Kunst die Gegenwart reflektieren soll. Die Arbeiten werden bzw. wurden in engem Dialog mit Historiker*innen der Mahn- und Gedenkstätte, dem Erinnerungsort „Alter Schlachthof“ an der Hochschule Düsseldorf, Vertreter*innen der jüdischen Gemeinde, der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit, Zeitzeug*innen, Stadtbewohner*innen und weiteren Partner*innen entwickelt. Auf Basis der Recherchen und Interviews sowie Fakten aus der Geschichtsforschung, der Soziologie oder Ethnologie entsteht ein Geflecht aus Verbindungen zwischen einzelnen Orten, Menschen und ihren Biografien sowie der Stadtgeschichte.

DEPOT

Theater im DEPOT, Studio 1, Studio 2, Studio 3, Mittelhalle, Parzelle, sweetSixteen-Kino
Immermannstraße 29
44147 Dortmund
Haltestelle: Immermannstraße / Klinikzentrum Nord

Do 05.9.
17:00–18:30
Mittelhalle im DEPOT
Vergangen
Fr 06.9.
19:00–20:30
Mittelhalle im DEPOT
Vergangen